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Ein „Jeföhl“, das man nicht erklären kann


11 + 11 = Höhner Der Neustart nach dem Ausstieg von Henning Krautmacher ist geglückt: Die Höhner verkörpern und transportieren auch mit Patrick Lück in der ersten Reihe dieses einzigartige musikalische „Jeföhl“, das man mit Worten kaum erklären kann. Wir haben es dennoch versucht und den Frontmann sowie Keyboarder ´Micki´ Schläger zum Gespräch über das neue Album 11 + 11 gebeten. Klar ist: Die Gleichung „11 + 11 = Höhner“ geht nicht nur im Karneval auf, sondern auch in Wacken, auf Mallorca und bei der beliebten „Rock And Roll Circus Show“. Text: Dennis Ebbecke

„Wir hatten von Anfang an das Jeföhl, dass das Ding zuckt.“
(Keyboarder und Produzent ´Micki´ über den Höhner-Song Prinzessin.)


Das Album 11 + 11 ist am 04. Oktober in folgenden Formaten erschienen:

 

  • 2-CD im Digipack mit 28 Seiten Booklet inkl. aller Songtext
  • 2-LP als Sammler-Edition – 180 gr. Marbled Vinyls (auf 1.000 Stück limitiert)
  • Exklusive Fanbox inkl. 2- CD im Digipack, Jlöcksmomente-Trinkbecher, Ansteck-Pin, 6 Fotokarten handsigniert plus Verlosung

Patrick und Micki, genau wie die Stadt Köln sind auch die Höhner ein „Jeföhl“, das man eigentlich nicht erklären kann. Dennoch: Wie ist euer momentanes „Jeföhl“ – insbesondere mit Blick auf das neue Album 11 + 11?

Patrick Lück: Es fühlt sich gut an. Dennoch ist man natürlich aufgeregt, weil es das erste Album in der neuen Konstellation ist – und dann noch mit so einem Aufschlag. Insgesamt befinden sich ja 22 Songs, elf alte und elf neue, auf dem Album. Mit dem ganzen Drumherum – von der Fanbox über die Vinyls bis hin zum Gewinnspiel – befinden wir uns in einer sehr spannenden Phase.

Michael ´Micki´ Schläger: Man kann ein „Jeföhl“ zwar nicht erklären, aber man kann es erleben – körperlich und emotional. Du brauchst also nur unser Konzert besuchen und schon hast du das „Jeföhl“. Insofern befinden wir uns gerade in einem Zustand der großen Euphorie.

 

Lag das titelgebende Zahlenspiel für eine Kölsche Band, die kurz vor dem Karneval ein neues Album veröffentlichen möchte, quasi auf der Hand?

Patrick: Die Zahl „11“ ist im Karneval eine ganz wichtige Zahl. Am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt das ganze Spektakel. Außerdem gibt es den Elferrat. Übergeordnet steht die „11“ für Gleichheit – mit Blick auf die zwei Einsen nebeneinander. In dem gemeinsamen Meeting mit unserem Berater Christian Geller war die Entscheidung dann relativ schnell getroffen, wie das Album schlussendlich heißen soll. Besser kann man aus unserer Sicht nicht starten. Die elf alten Songs sind das Fundament, darunter auch viele hochdeutsche Titel wie „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ oder „Steh auf, mach laut!“. Mit diesem „Jeföhl“ aus traditionellen und neuen Liedern wollen wir die Menschen auch überregional erreichen.

Micki: Und wer mit der „11“ im Karneval nichts anfangen kann, für den haben wir immer noch die elf Freunde und den Elfmeter (lacht).

 

Warum wird die Sprache der Höhner überall verstanden, auch wenn man bei manchen Songs vielleicht nicht jedes einzelne Wort versteht?

Patrick: Ich gehe da mal von mir selber aus: Meine ersten Berührungspunkte mit Kölscher Musik hatte ich durch BAP. Meine erste CD oder Schallplatte war X für ’e U (Nummer-1-Album aus dem Jahr 1990 – Anm. d. Red.). Ich habe da nur die Hälfte verstanden. Doch das war völlig egal, weil die Mucke gesprochen hat. Mir hat die Kölsche Mundart von Anfang an gefallen. Sie ist sehr melodiös und passt perfekt zur Musik. Auch wir wurden schon häufig gefragt, was zum Beispiel „Blöh“ (hochdeutsch: „Polizist“) aus unserem Song Prinzessinbedeutet. Wir erklären das zwar gerne, freuen uns aber auch darüber, dass unsere Texte deutschlandweit mitgesungen werden.

 

Wie wichtig war es nach dem Ausstieg von Henning Krautmacher für die neue Besetzung, dass die Prinzessin sofort so gut eingeschlagen ist?

Micki: Wir hatten von Anfang an das „Jeföhl“, dass das Ding „zuckt“. Wenn du eine zentrale Umbesetzung hast, weil das Gesicht der Band aufhört, kann dir nichts Besseres passieren, als so einen rundherum überzeugenden Titel ins Rennen zu schicken. Das ist vor allem für den neuen Kollegen wichtig, der sofort feuern muss und mit ganz vielen Sachen konfrontiert wird. Dieser Song hat uns in Fahrwasser gespült, in denen wir als Band in der Neubesetzung direkt wahrgenommen worden sind. Man spricht gar nicht mehr so viel über die alte Besetzung, wenngleich die Menschen merken, dass wir in Teilen des Programms trotzdem die Tradition wahren. Wir spielen immer ein Medley mit den ganzen „Leckerchen“, die wir im Schrank haben, weil wir das selber cool finden – und nicht, weil wir denken, dass wir das machen müssten.

 

Nach Karneval ist vor Weihnachten und damit vor dem traditionsreichen „Höhner Rock And Roll Circus“. Beweist der Song He und Jetz, wie rockig diese Band mitunter klingen kann?

Patrick: Der Song geht in der Tat gut nach vorne. Was die „Circus“-Shows angeht, liegt das Fundament ja bei unseren Gründervätern, die damals mit Bernhard Paul die „Höhner Rockin´ Roncalli Show“ umgesetzt haben. Trotz Corona wurde das Projekt nicht ad acta gelegt, sondern von uns selber fortgesetzt. So arbeiten wir einfach. Die Sachen, die wir als wertvoll erachten, wollen wir weiterführen – mit unserer Energie, aber auch mit Rücksicht auf die Zeit, in der wir leben. Ich denke da auch an Social Media und technische Neuerungen.

 

Was gibt eurem neuen Album den zeitgemäßen Anstrich?

Patrick: Zum Beispiel sind wir total stolz darauf, dass wir 11 + 11 in Dolby Atmos präsentieren können. Diese Systeme gibt es noch nicht in jedem Haushalt. Uns gefällt alleine der Gedanke, dass wir alle in Zukunft im Wohnzimmer sitzen können und das Gefühl haben, als sitzen wir inmitten der Band. Auch wir entwickeln uns ständig weiter.

Micki: Musikalisch gesehen war es uns bei diesem Album besonders wichtig, dass wir unsere Herkunft nicht verleugnen. Wir tragen die Gene unserer Vorväter weiter. Und das hört man auch. Es sind aber auch zwei, drei sehr moderne Songs dabei, die es in der Höhner-Geschichte so noch nicht zu hören gegeben hat.

 

Du, lieber Micki, erzählst in Die schönste Stroß eine Homecoming-Story. Was steckt dahinter?

Micki: Das ist ein Titel, der unheimlich vielfältig abholt. „Die schönste Straße“, die nach Hause führt, ist in alle Lebensbereiche übertragbar. In diesem Lied steckt eine tiefe Emotionalität, der Song berührt die Menschen offenbar.

 

Wie gefällt Henning Krautmacher dieses Album?

Patrick: Wir sind im ständigen Kontakt mit unseren Urvätern – übrigens auch mit Peter (Werner – Anm. d. Red.) und „Janus“ (Fröhlich), die die Band einst gegründet haben. Peter hat sogar ein bisschen an dem Album mitgewirkt, in Bezug auf Fragen rund um die Kölsche Sprache. Wir sind ja keine Native Speaker. Und bei Prinzessin wiederum hat Henning noch mitgewirkt und am Text mitgefeilt. Das komplette Album hat er vor der Veröffentlichung nicht zu hören bekommen, da wir auf einen gewissen Überraschungseffekt setzen wollten.

Micki: Da die alle nur Plattenspieler haben, mussten sie ohnehin auf die Vinyl warten (lacht).

 


www.hoehner.com 


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